Mackie CR5 BT im erweiterten Praxistest: Aktive Allround-Studiomonitore für Produktion und Alltag

Mit der dritten Generation seiner beliebten Creative Reference-Serie bringt der renommierte Hersteller Mackie eine Reihe kompakter Aktivlautsprecher auf den Markt, die nicht nur im Projektstudio überzeugen, sondern sich zunehmend auch im Alltag von Content Creators, Musikliebhabern, Gamerinnen und Videoproduzenten bewähren. Die CR5 BT richten sich dabei an Anwender, die ein aktives Nahfeldsystem mit praxisgerechter Ausstattung, intuitiver Bedienung und überzeugender Klangqualität suchen – ohne dafür tief in die Tasche greifen zu müssen.

Vom Studiolautsprecher zum Allround-System
Seit der Markteinführung der CR-Serie im Jahr 2014 hat Mackie viel Feedback aus der Praxis gesammelt – nicht nur von Musikproduzenten, sondern auch von YouTubern, Streamern, Sprechern und Kreativen im Homeoffice. Die neue Generation wurde gezielt weiterentwickelt, um genau diesen breit gefächerten Anwendungen gerecht zu werden. Laut Produktmanager Ty Vaughn war bereits die erste Generation ein durchschlagender Erfolg, doch schon bald zeigte sich, dass die Lautsprecher weit über den Studioeinsatz hinaus gefragt waren – etwa als Desktop-Lösung neben dem Plattenspieler, als Gaming-Lautsprecher oder zur Musikwiedergabe im Wohnzimmer. Mit der CR5 BT hat Mackie diese Vielseitigkeit nun konsequent umgesetzt.
Durchdachtes Design und unkompliziertes Setup
Die CR5 BT bestehen aus einem aktiven und einem passiven Lautsprecher, die mit einem handelsüblichen Lautsprecherkabel verbunden werden. Das spart nicht nur Platz, sondern auch zusätzliche Netzteile. Ein rückseitiger Schiebeschalter ermöglicht es, die Position des aktiven Teils (links oder rechts) flexibel festzulegen – ein simples, aber in der Praxis sehr hilfreiches Feature für korrektes Stereo-Panorama bei Audiobearbeitung oder Videoschnitt.

Die Lautsprecher sind solide verarbeitet und machen schon beim Auspacken einen wertigen Eindruck. Mackie liefert sie gut geschützt in gepolsterten Transporttaschen, ein angenehmer Bonus in dieser Preisklasse. Mit einer 5,25-Zoll-Bestückung im Tieftonbereich bieten die Lautsprecher hörbar mehr Volumen und Tiefgang als kleinere Multimedia-Speaker, bleiben dabei aber kompakt genug für den Einsatz auf dem Schreibtisch.
Flexible Konnektivität – mit und ohne Kabel
Die Anschlussvielfalt ist ein weiteres starkes Argument: Zur Verfügung stehen symmetrische TRS-Eingänge, Cinch-Buchsen, ein 3,5-mm-Klinkeneingang sowie eine Bluetooth-Schnittstelle für kabelloses Audio-Streaming in Studioqualität. Besonders praxisnah: Alle Eingänge können gleichzeitig genutzt werden – etwa für ein Audiointerface, Smartphone und Laptop parallel. Sobald ein Kopfhörer an der Frontbuchse angeschlossen wird, schaltet sich die Lautsprecherwiedergabe automatisch stumm.

Wer möchte, kann die CR5 BT auch mit dem separat erhältlichen Subwoofer Mackie CR8S-X BT kombinieren, der über eigene Bluetooth-Funktionalität verfügt. Damit lassen sich auch bestehende Systeme ohne eigene Drahtlosschnittstelle unkompliziert erweitern. Für mehr Druck im Tieftonbereich ist das eine sinnvolle Ergänzung – besonders beim Einsatz im Bereich Musik, Gaming oder Filmton.
Neue Funktionen für mehr Kontrolle und Anpassung
Zwei zentrale Neuerungen machen die dritte Generation besonders interessant: der Tone Control Regler auf der Gehäusefront und der Location Switch auf der Rückseite.
Der Tone-Regler erlaubt eine stufenlose Anpassung des Frequenzgangs – von neutral und linear für präzise Abhöraufgaben bis hin zu einem präsenteren, bass- und höhenbetonten Klangbild für Musik, Filme oder Spiele. Damit fungieren die CR5 BT quasi als zwei Lautsprecher in einem – Studio-Tool und Unterhaltungsgerät zugleich. Gerade Content Creator, die sowohl schneiden als auch konsumieren, profitieren davon.

Der Location Switch wiederum bietet eine Umschaltung zwischen Desktop- und Bookshelf-Modus. Im Desktop-Modus wird das Klangbild direkter und präziser auf den Nahbereich ausgerichtet – optimal für kurze Hördistanzen auf dem Schreibtisch. Der Bookshelf-Modus hingegen erzeugt ein breiteres, diffuseres Klangbild, das sich besser für größere Räume oder die Nutzung im Wohnzimmer eignet.
Im Test überzeugten beide Modi in ihrer jeweiligen Anwendung. Während der Desktop-Modus in rund einem Meter Hörabstand ein fokussiertes und sauberes Klangbild erzeugte, sorgte der Bookshelf-Modus bei größerer Entfernung für mehr Raumgefühl – allerdings auf Kosten der tonalen Präzision. Wer regelmäßig zwischen kreativer Arbeit und Freizeitnutzung wechselt, kann mit einem einzigen Kippschalter die passende Einstellung wählen.
Klangeindruck: Präzise im Studio, kräftig im Alltag
In der klanglichen Bewertung zeigen sich die CR5 BT erfreulich ausgewogen. Im neutralen Setting lieferten sie bei Sprachbearbeitung, Schnitt und Tonmischung eine transparente Darstellung mit klaren Höhen und gut ortbaren Mitten. Der Bass ist kontrolliert und für die Gehäusegröße erstaunlich präsent, ohne zu überzeichnen. Im modifizierten Klangmodus – mit Tone-Regler Richtung „HiFi“ – legt der Bass spürbar zu, was bei Musik und Games für mehr Dynamik sorgt. Auch bei höheren Pegeln blieben die Lautsprecher stabil und frei von Verzerrungen.

Im direkten Vergleich mit der vorherigen Generation fällt die Verbesserung deutlich auf. Insbesondere Sprachmaterial klingt sauberer, resonanzärmer und insgesamt natürlicher. Der Übergang zwischen Hoch- und Tieftonbereich wirkt ausgeglichener, was nicht zuletzt an den überarbeiteten Lautsprecherkomponenten liegen dürfte. Mackie setzt weiterhin auf bewährte Technologien mit Seidenkalotten für die Höhen und Gewebe-Membranen im Tieftonbereich.
Fazit: Echte Allrounder mit Studiopotential
Mit den CR5 BT bietet Mackie ein überzeugendes Lautsprecherpaar, das sich nahtlos zwischen Studio-Tool und Lifestyle-Gerät bewegt. Klanglich präzise genug für die Produktion, komfortabel genug für den Alltag und flexibel genug für jedes Setup – vom Audiointerface über Bluetooth bis hin zum klassischen Cinch-Anschluss.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt auch in der dritten Generation attraktiv. Wer mehr Bass benötigt, kann das System mit dem passenden Subwoofer erweitern. Für alle anderen gilt: Auspacken, anschließen, genießen – ganz gleich, ob für den Podcast-Schnitt, den Twitch-Stream oder die Playlist auf dem Sofa.
Wem die CR5BT ein wenig zu groß sind, der kann auf die kleine Variante, das Lautsprecherpaar CR3.5 zurückgreifen.
Diese werden bereits für ca. 100 Euro (Paar) angeboten.
